Jahreslosung 2017
Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.
Gedanken von Pastor Klaus Rabe
Die Jahreslosung für 2017 spricht von Gottes großer Umtauschaktion: Neu für Alt!
Neu für Alt! Ein verlockendes Angebot!
Wer von euch würde sich nicht freuen, wenn einer zu ihm sagt: du, ich gebe dir ein neues, das modernste Handy, für dein Altes! Mein Sohn Marc hat mir einmal so einen Tausch angeboten! Ich habe mich gefreut und habe mein altes entsorgt! Es würde wohl niemand verstehen, wenn ich sein Angebot ausgeschlagen hätte.
Neu für Alt! Ein spannender Wechsel!
Wenn Gott zu mir spricht und ich höre, dann beginnt die größte Veränderung in meinem Leben! “Ein neues Herz!“ Das bedeutet: Veränderung in meinem Innersten!
Lothar Zenneti formuliert es so: „Menschen, die aus der Hoffnung leben, sehen weiter! Menschen die aus der Liebe leben, sehen tiefer! Menschen, die aus dem Glauben leben, sehen alles in einem anderen Licht!“ Christsein bedeutet: Veränderung!
Hoffnung - anstelle Verzweiflung!
Liebe statt Hass!
Einsicht statt Verblendung!
Ich kann die Dinge, die Ereignisse, die Mitmenschen aus einem anderen Blickwinkel betrachten als Andere! Nämlich mit den Augen Gottes! Mit dem Geist der Liebe, mit der Kraft der Hoffnung!
Neu für Alt! Ein großartiger Lernprozess!
Veränderung braucht Zeit! Wenn ich ein neues Handy bekomme, dann muss ich mich mit ihm vertraut machen. Es hat viel mehr Möglichkeiten als das Alte! Es macht Freude und es ist spannend es auszuprobieren! So ist es mit dem Leben aus dem Glauben auch! Es ist spannend und es macht Freude! Veränderungen brauchen Zeit! Beginnen wir heute damit, das Neue, nämlich „Gottes Geist“ in uns wirken zu lassen! Von Gottes Geist sagt Paulus (2. Tim. 1,7) „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit!“
Das Leben aus dem Glauben kostet uns nichts – Gott schenkt es uns, es braucht von uns nur ein wenig Vertrauen in Gott!
Eigentlich wäre ich dumm, wenn ich mich nicht auf dieses Tauschgeschäft mit Gott einlassen würde.
Ich wünsche uns für das Neue Jahr den Geist des Gottvertrauens!
Pastor Klaus Rabe
Gedanken von Pastor Volker Markowis
Hinführung
Gott spricht. Damit beginnt Gott seine Geschichte mit dieser Welt. Schon auf der ersten Seite der Bibel lesen wir davon wie Gott durch sein Reden alles zum Vorschein bringt. Im Buch Genesis steht geschrieben: „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht!“ Genau achtmal spricht Gott im Schöpfungsbericht und die Bibel hält fest: „Und es ward so.“ Gottes Reden schafft also Tatsachen, es ruft ins Leben. Wenn die Jahreslosung 2017 also beginnt mit „Gott spricht“ dann erinnern wir uns an dieses erste, mächtige Reden Gott am Beginn. Gottes Reden ist immer ursprüngliches, ins Leben rufende Wort. Auch beim Prophet Hesekiel lesen wir davon, dass Gott spricht. Und dieses Reden betrifft wie immer, wenn Gott spricht, die gesamte Welt.
Einleitung Jahreslosung
Klaus Rabe greift dieses ursprüngliche Reden Gottes auf, wenn er die Jahreslosung in einen kosmischen Kontext hinein zeichnet.
Wir sehen eine Weltkugel die, so bezeugt es die Schrift durch Gottes Wort entstanden ist.
Wir sehen das Kreuz Jesu Christi. Er ist menschgewordenes Wort Gottes und bringt Gottes Licht in diese Welt.
Wir sehen die Taube, welche für den Heiligen Geist steht. Er nimmt Wohnung in uns und ist Gott mit uns.
Alle drei großen Reden Gottes; die Schaffung der Welt, die Erlösung des Menschen und die Einwohnung Gottes in uns sind Akte der Liebe Gottes.
Welt
Wenden wir uns nun der Weltkugel zu.
Bevor wir sie genauer betrachten, möchte ich den Astronaut Alexander Gerst zu Wort kommen lassen. Er war ein halbes Jahr lang auf der Internationalen Raumstation ISS im Weltall und hat seine Gedanken über diese Zeit im Internet veröffentlich. Das Bild welches wir sehen hat er selbst geschossen und folgende Gedanken dazu festgehalten:
„Als Astronauten haben wir aus 400 Kilometern Höhe eine einzigartige Sicht auf unseren Planeten. Dinge, die wir auf der Erde jeden Tag in den Nachrichten sehen und so fast als gegeben ansehen, wirken aus unserer Perspektive ganz anders. Aus dem Weltraum kann man keine Grenzen erkennen. Wir sehen bloß einen einzigartigen Planeten mit einer dünnen, zerbrechlichen Atmosphäre, der in der Dunkelheit des Alls schwebt. Von hier oben wird einem klar, dass die Menschheit auf der Erde eins ist und wir dasselbe Schicksal teilen.“
Der Blick aus dem Weltall gibt eine neue Perspektive auf diese Welt. Auch der Glaube eröffnet uns einen neuen Blick auf die Welt. Der Glaubende sieht nicht den Zufall am Werk sondern einen Schöpfer dessen Liebe keine Grenze kennt.
So wie aus dem Weltall keine Grenzen zu sehen sind auch auf dem Bild von Klaus Rabe keine Grenzen zu sehen. Sondern in kräftigen Farben eine Landmasse in Herzform. Gottes Liebe bringt ihn dazu, alles ins Dasein zu rufen, alles zu erhalten und immer wieder Neues zu schaffen. Und seiner Liebe verleiht er in zwei besonderen Ereignissen einen Ausdruck. Im Kreuz und in der Taube.
Kreuz
Das Kreuz im Bild ist in der Farbe des Ozeans gehalten, der Hauptfarbe unseres blauen Planeten und gleichzeitig ist es dieser Welt enthoben. Es ist umgeben von einem hellen Schein. Es sieht fast so aus, als breite ein Engel seine schützenden Flügel über die Welt aus und auf die Erde trifft ein heller Strahl des Lichts, das von ihm ausgeht.
Das Kreuz steht für das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Er ist das menschgewordene Wort Gottes und damit Teil des ursprünglichen Redens Gottes. Jesus ist Gott. Und er zeigte uns wie groß Gottes Liebe zu uns ist. Zu Gott dürfen wir liebevoll Abba, Papa sagen. Und er lehrte uns, dass sich alle Gebote in dem einem Gebot erfüllen: Liebe Gott und Liebe deinen Mitmenschen.
Alle die seinen Worten vertrauen und dieses Gebot ernst nehmen nennt er seine Familie. Jesu schafft also ein neues Miteinander bei dem Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht, Sexualität und gesellschaftlicher Stand keine Rolle spielen. Seine weltumspannende Familie nennt sich Christenheit und kennt keine Grenzen.
Doch die Realität ist eine andere. Auf der Erde gibt es Grenzen und Zäune. Auf der Erde wird unterschieden zwischen Nationalitäten und Rassen. Auf der Erde gilt ein anderes Gesetz, nämlich das des Stärkeren. Hier ist kein Platz für alle, nur für die Gewinner.
Das Kreuz bricht mit unserer Realität. Es reißt die Zäune und Grenzen nieder. Auch in unserem Herzen. Durch das Kreuz wird aus einem steinernen und kalten Herzen ein lebendiges und mitfühlendes. Das ist Gottes größtes Geschenk: Ein neues Herz das bereit ist für Vergebung und Neuanfang, das bereit ist Gottes Gebot für sich gelten zu lassen.
Im Kreuz schenkt uns Gott diesen Neuanfang. Er ermöglicht eine lebendige Beziehung zu ihm als unseren Schöpfern und zu unseren Mitmenschen. Gott schenkt uns ein neues Herz das seiner Liebe entspricht.
Taube
Die Taube, die Klaus Rabe malt, ist in den Farben der Erde gehalten und dieselben Töne finden sich auch im Kreuz. Die Taube, also der Heilige Geist ist das alles verbindende Element. In vielen Darstellungen wird die Taube in reinstem Weiß gezeichnet um damit die Göttlichkeit zum Ausdruck zu bringen. Hier wird der Geist Gottes als etwas gezeigt, dass in tiefer Verbundenheit mit dieser Welt steht und in dieser wirkt. Das Augenmerk wird also nicht auf seinen göttlichen Ursprung gelegt sondern darauf, dass es dieser Geist Gottes ist, der diese Welt ins Leben rief. So lesen wir im Schöpfungsbericht, dass Gottes Geist über dem Wasser schwebte. Er ist der Vermittler des göttlichen Wortes das alles ins Dasein rief. Und Gott bläst Adam auch seinen Geist ein und macht ihn damit lebendig. Gottes Geist ist also der Atem des Lebens. Dort wo er wirkt ruft er ins Leben.
Gottes Geist kommt an Pfingsten auf die Jünger. Sie werden von einem neuen Geist ergriffen. Waren sie vorher voller Furcht, verkünden sie nun furchtlos die Liebe Gottes die sich in Jesus gezeigt hat. Gott Geist macht sie neu lebendig, sie sind erfüllt von Gottes Geist. Sie sind sich gewiss: Wir sind Gottes Kinder und seine Erben. Den Tod fürchten sie nicht mehr. Der neue Geist trägt die Menschen des neuen Glaubens in alle Ecken der damals bekannten Welt und führt dazu, dass der Gott der Liebe überall bekannt wird.
Diesen neue Geist legt Gott in uns hinein. In der Bibel werden dafür verschiedene Bilder gewählt. Mal kommt er in Form einer Taube dargestellt, dann einmal in der Form von Flammen. Was gleich ist: Jedes Mal wird der Mensch offen für Gott und entbrennt für sein Wort und seine Liebe. Das verändert das Leben radikal und prägt es neu. Nicht mehr ich bin dann Herr über mein Leben, sondern Gott. Und in diesem Geist werden Grenzen überwunden und seine Liebe in die letzten Ecken der Erde getragen.
Zusammenfassung
Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch.
So lautet die Jahreslosung. Durch das Bild von Klaus Rabe angeregt habe ich einen großen Bogen gespannt. Von dem Gott der sich aus lauter Liebe zu seiner Schöpfung hinreißen lässt, der durch Jesus Christus als menschgewordenes Wort Gottes steinerne Herzen wieder lebendig macht und der uns durch seinen Heiligen Geist Wege aufzeigt seine Liebe hinaus in die Welt zu tragen.
Diesen Weg der Erneuerung ist Gott mit der gesamten Welt gegangen. Das Bild spricht von der kosmischen Dimension dieses Handelns Gottes. Es betrifft eben nicht nur mein Inneres. Nicht nur ich werde erneuert, sondern die ganze Welt wird erneuert. Gott beschenkt uns also, damit wir die Welt verändern. Sein Handeln übersteigt mich und nimmt die ganze Welt mit hinein. Das ist eine Dimension die innerhalb der Kirche eine Erneuerung braucht. Wir dürfen und sollen Gottes Handeln als Handeln an der ganzen Welt verstehen. So wie er sich nicht begrenzt hat sollen auch wir uns nicht begrenzen sondern sind gut methodistischen (und christlich J ) in die ganze Welt gesandt. Gott handelt an uns, damit wir an der Welt handeln. Innere Erneuerung gibt es nur durch äußerliche Veränderung. Wenn wir wieder beginnen, die Welt zu verändern wird Gott uns einen neuen Geist und ein neues Herz schenken.
Gott spricht und es geschieht. Damit beginnt alles. Schon die ersten Schöpfungsworte haben es bewiesen. Und auch bei der Rede Gottes, aus der unsere Jahreslosung stammt heißt es am Ende: „Ich, der Herr, sage es und tue es auch.“ Gottes Wort hat also Bestand und gilt. Er wird uns ein neues Herz und einen neuen Geist schenken.
Pastor Volker Markowis