Das wird ein kurzer Impuls zum Monatsspruch, denn die Antwort auf diese Frage lautet: nichts!
Damit könnten wir es gut sein lassen, und uns des Christenlebens freuen, denn derjenige, der den Kreuzestod starb, damit die, die an ihn glauben das Leben in Fülle bis in alle Ewigkeit haben, ist Jesus Christus. Seines Zeichens der Retter der Welt, Gottes geliebter Sohn und der beste Freund, den Menschen haben können. Allerdings muss ich das glauben können.
Damit mich nichts von der Liebe Christi scheiden kann, bedarf es jedoch nicht meiner Entscheidung. Jesus hat sich entschlossen zu lieben und zwar alle. Dennoch kann ich diese Liebe ja nur erfahren, wenn ich mich ihr aussetze. Wenn ich es wage dieser ungeheuerlichen, grenzenlosen Liebe zu vertrauen, mich auf sie einzulassen und zu erkunden, wie sie in meinem Leben wirksam sein will, es verändert. Alle Menschen haben die Freiheit, diese Liebe anzunehmen, auf sie zu antworten oder nicht.
Das ändert nichts an Jesu Liebe, denn er liebt - so oder so. Ob wir seine Liebe annehmen oder nicht. Ob sie unser Leben verändern darf oder nicht. Wir beeinflussen nicht, dass Jesus liebt, er tut es freiwillig, souverän, unbeeindruckt von unserer Gegenwehr, Ablehnung, unserem Unglauben und der Bereitschaft zum Hass. Jesus liebt unbeirrt und das ist wahre Freiheit, wenn die Liebe nicht von etwas abhängt.
Wie ungeheuerlich Jesu Entscheidung uns zu lieben ist wird dann klar, wenn wir uns mal überlegen, wieviel Unliebenswertes wir so tagein tagaus denken, tun und unterlassen. Klar, manchmal hassen wir uns selbst, vor allem aber finden wir andere sehr häufig doof. Wie leicht ist es doch, über jemand anderen Schlechtes zu denken und zu sagen, andere schlecht zu behandeln, anstatt mal nichts zu sagen, wenn wir nichts Gutes zu sagen wissen, unsere abwertenden Gedanken mal lieber für uns zu behalten und vor allem mal ausprobieren, was das mit unseren Mitmenschen macht, wenn wir ihnen Gutes tun. All die Negativität, Hass, Ablehnung, Verachtung und all die miesen Dinge, die so passieren wären halb so schlimm, wenn sich mehr Menschen auf das Lieben verstünden.
Als Christen reden wir gefühlt andauernd von der Liebe, aber oft bin ich mir nicht sicher, ob wir wirklich wissen, was das heißt und wieviel Selbstreflexion und Selbstbeherrschung nötig ist, um ein Leben in Liebe zu führen. Das können wir gar nicht alleine schaffen, denn wir sind von Natur aus auf Krawall gebürstet. Unsere beschleunigte Gesellschaft lässt uns nicht zur Ruhe kommen. Weil es uns alles kostet, allein den Status quo zu erhalten, sind wir permanent am Rande der Erschöpfung. Das treibt wundersame Blüten: häufig überfordert mit dem Alltag allein und allen Problemen und Anforderungen, die noch so dazukommen, sind wir stets unter Strom, schnell gereizt, aufbrausend, trotzig, besserwisserisch, unbarmherzig und nicht vergebungsbereit. Allzeit bereit zur Attacke, verbal oder physisch. Da bleibt wenig Raum für die gelebte Liebe. Therapien können hier hilfreich sein, aber was uns wirklich verändert und stärkt ist Jesu Liebe. Sie allein kann uns helfen, unser Leben von Grund auf zu verändern - wenn wir das wollen. Dazu bedarf es einer inneren Einkehr, um die Erkenntnis zu gewinnen, dass in der Umkehr der Schlüssel zum inneren und äußeren Frieden zu finden ist. Wenn wir den einmal gefunden haben, dann können wir auch mit in das Bekenntnis des Apostels Paulus einstimmen und sagen: „denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Römer 8,38-39
Lassen wir uns doch im März einmal mehr anstecken von dieser befreienden Liebe, die Jesus uns entgegenbringt, und die nicht nur unser Leben berühren, heilen und verändern will, sondern auch das all derer, die mit uns in Berührung kommen.
Herzlichst Raphaela