Die Bochumer Gemeinde

Über 100 Jahre alt ist der denkmalgeschützte schöne rote Backsteinbau der Evangelisch-methodistischen Kirchengemeinde in Bochum. Die Evangelisch-methodistische Kirche entstand vor 300 Jahren in England.  Das reformatorische Erbe Martin Luthers verbindet  die  evangelische Freikirche  mit der Evangelischen Kirche in Deutschland. Welche verändernde Kraft hat gelebter Glaube persönlich und gesellschaftlich? Antworten zu finden auf diese Fragen war von Anfang an  das besondere Anliegen der Evangelisch-methodistischen Kirche. 

Die Bochumer Gemeinde der Auferstehungskirche mit ihren 144 Zugehörigen ist eine offene einladende Gemeinschaft mit viel ehrenamtlichem Engagement. Über die finanzielle Beteiligung am Gemeindeleben entscheidet jeder und jede ganz persönlich.

Gemischter Chor, Gesprächskreis, gemeinsame Themenabende,  Frauenkreis, Beratungsstelle für Menschen, die durch während der Schwangerschaft oder unter der Geburt ihr Kind verloren haben, Kreativkreis, der alljährlich einen Basar vorbereitet, Sprachkurse für geflüchtete Menschen  -  all das prägt das Gemeindeleben.

Im Mittelpunkt steht der sonntägliche sangesfreudige Gottesdienst zunächst zusammen mit den Kindern, die nach der Kinderpredigt  ihren eigenen Kindergottesdienst in einem Nachbarraum feiern.

Ursprünglich als Provisorium geplant,  feiert  die evangelisch-methodistische Gemeinde zusammen mit der  benachbarten landeskirchlichen Friedenskirche  nun dauerhaft gemeinsam Gottesdienst nach einer gemeinsam gestalteten Liturgie. Es dürfte wenige Orte geben, wo Ökumene so selbstverständlich und gegenseitig wertschätzend  gelebt wird.

„Die Welt ist mein Kirchspiel“,  diesem Anliegen  von John Wesley  - dem Gründer der Evangelisch-methodistischen Kirche - fühlt sich  auch die Gemeinde der Auferstehungskirche  in Bochum verpflichtet.  

Wir nennen uns »evangelisch«, weil das Evangelium von Jesus Christus unser Fundament ist. Gleichzeitig kennzeichnet uns der Name als Teil der evangelischen Kirchenfamilie, die in der Reformation ihren Ausgang nahm.

»Methodistisch« heißen wir wegen einer spöttischen Bezeichnung für eine Gruppe von Studenten um John und Charles Wesley in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Statt der damals üblichen studentischen Lässigkeit praktizierten sie einen konsequenten Lebensstil. Neben intensivem Bibelstudium und gemeinsamem Beten waren ihnen vor allem die praktischen Dienste an Armen, Kranken, Arbeitslosen und Gefangenen wichtig. Deshalb wurden sie als methodistisch verspottet.

Aus dieser studentischen Bewegung wurde eine Erweckung, die das Leben vieler Menschen veränderte. Innerhalb weniger Jahrzehnte entstand daraus eine weltweite Kirche.