Die Orgel in der EMK Reinsdorf

Die Geschichte unserer Orgel

Die methodistische Gemeinde war von Anfang an eine sangesfreudige Gemeinde. Ein Gemeindechor und auch zeitweise ein Männerchor gestalteten über Jahre hinweg jeden Gottesdienst mit aus.
Jährlich wurden 1 – 2 musikalische Gottesdienste durchgeführt.

So kam mit der Zeit der Wunsch nach einer Orgel auf.

Bevor es soweit war, brauchte es eine lange Vorbereitungszeit, um die erforderlichen finanziellen Mittel und Genehmigungen zu bekommen. Ohne Unterstützung aus dem ehemaligen Westen bei der Beschaffung des Winderzeugers und anderer Kleinteile wäre dies nicht möglich geworden. Insgesamt dauerte es 5 Jahre vom ersten formlosen Kostenvoranschlag für den Einbau einer Orgel

 

Um für die Orgel den nötigen Platz zu schaffen, musste der gesamte Altarraum der Erlöserkirche vor dem Einbau neu gestaltet werden.

Der Innenraum vor dem Einbau


Die Orgel unserer Evangelisch-methodistischen Erlöserkirchgemeinde Reinsdorf wurde schließlich im Jahr 1969 von der bekannten Dresdener Orgelbaufirma „Gebrüder Jehmlich“ gebaut (Opus 884).

Als Sachverständiger für den Orgelbau wurde damals der ev.-luth. Kirchenmusikdirektor Armin Schwarze aus
Aue von der Firma Jehmlich benannt. Er nahm auch die Abnahme vor und spielte im Festgottesdienst zur Orgelweihe. Armin Schwarze legte für uns die Auswahl der Register fest.

Hier ein kleiner Auszug aus dem Abnahmeprotokoll vom 10.12.1969:
„Die Klangfarben der einzelnen Register sind sehr charakteristisch und erfreuen schon im Einzelspiel. Größte peinliche und saubere Arbeit ist im Bau des Werkes zu erkennen. Je länger man darauf spielt, umso mehr ist man davon begeistert. Die Orgelbaufirma Gebr. Jehmlich hat hier wieder eine Orgel geschaffen, die zu den schönsten Kleinorgeln zu zählen ist. Es sei der Firma Anerkennung ausgesprochen.“

 

Die feierlichen Einweihung fand am 2. Advent 1969 statt.

 

Der Innenraum nach dem Einbau im Jahr 1970

 

Aufbau

Unsere mechanische Orgel hat 10 klingende Register, die auf 2 Manuale mit jeweils 56 Tasten und das Pedal verteilt sind. 

Im Detail sind die Register wie folgt aufgebaut: 

   1. Das Hauptwerk (unteres Manual):

  • Rohrflöte 8', Prinzipal 4', Prinipal 2', Mixtur 3f

   2. Hinterwerk (oberes Manual):

  • Gedackt 8', Rohrpommer 4', Waldflöte 2', Sesquialter 2f

   3. Pedale:

  • Subbaß 16', Quintatön 4'

   Zusätzlich ist die Orgel mit einem Schwellwerk, einem Tremulanten und 3 Koppeln versehen, um eine noch größere Klangfülle zu erlangen.

Sie besitzt insgesamt 664 Pfeifen, von denen 634 Zinn und 30 aus Holz sind. Die größte ist ca. 2,5 m hoch, die kleinste 5 cm.

   Spieltisch Front      Spieltisch links     Spieltisch rechts   

   Pfeifen Bild 1     Pfeifen Bild 2        

   

Zu den Orgeljubiläen alle 5 Jahre wurden in unserer Gemeinde besondere musikalische Gottesdienste / Orgelkonzerte durchgeführt, zu denen wir verschiedene hervorragende Organisten unserer Region eingeladen hatten, u. a. auch Kantor Erhard Franke aus Hartenstein, Kirchenmusikdirektor Henk Galenkamp aus Zwickau und den Kantor der Pauluskirche Zwickau, Matthias Grummet. Diese Festgottesdienste waren immer ein besonderer Höhepunkt in unserem Kirchgemeindeleben, in unserer Kommune und in unserer Region. Viele Mitwirkende haben sich immer an der Vorbereitung und Ausgestaltung beteiligt.


Die Sanierung 2019

Nach 50 Jahren Betrieb machte sich eine umfassende Renovierung erforderlich.

In unserer Kirchgemeinde ist zum Zweck der Orgelsanierung eine Spendensammlung durchgeführt wurden. Um alle Kosten decken zu können, unterstützte uns unser Bürgermeister, die Gemeindeverwaltung Reinsdorf und der Gemeinderat sowie die Sparkasse Zwickau. Dafür sind wir als Kirchgemeinde dankbar.

Im Winter 2019 konnte endlich die Sanierung durchgeführt werden. Innerhalb von 4 Wochen wurde die gesammte Orgel durch den regionalen Orgelsachverständigen Christian Reinhold, Orgelwerkstatt Bernsdorf, überholt.

Das Instrument wurde auseinandergebaut, gereinigt, einige Pfeifen altersbedingt getauscht bzw. neu aufgearbeitet und anschließend wieder zusammengefügt und neu gestimmt.

Dabei erfolgte der Einbau einens neuen Registers "Sesquialter" als Ersatz für die "Zimbel". 

   heutige Ansicht

Nach erfolgter umfassender Sanierung und Überholung kann unsere Orgel wieder mit klarem und vollem Klang erklingen.

Möge sie  wieder 50 Jahre zur Ehre Gottes und zur Ermunterung der Gläubigen erklingen.

 

In diesem Sinne fand am Sonntag, den 16. Juni 2019 der Festgottesdienst „50 Jahre Jehmlich-Orgel“ statt.

 

Kerstin Sera Kirchenvorstand | Chorleiterin und Organistin der EmK Reinsdorf