Erlebnisse / Impulse

Ein langer Sommer geht zu Ende. Der vor uns liegende November beschert uns wieder all die Gedenktage, die uns an Terror und Krieg (Volkstrauertag), Scheitern (Buß- und Bettag) und die Endlichkeit des Lebens (Toten- und Ewigkeitssonntag) erinnern.

Beim Blick in die Zeitung und die Medien bekomme ich Scheitern auf der ganzen Linie mit. Zu all den Kriegsschauplätzen, an die ich mich fast schon gewöhnt habe, kommt nun auch die Verschärfung des Konflikts zwischen Hamas und Israel.

Bei den Wahlen in Hessen und Bayern hat die AFD deutliche Zuwächse bei den unter 70-Jährigen bekommen. Laut einer Umfrage sollen nur noch 20% der Bevölkerung hinter dem Asylgesetz stehen.

Mehr Menschen haben Angst vor den Klimaschutzgesetzen als vor dem Klimawandel.

Und während die Institution „Kirche“ immer noch mehr in Verruf gerät, braucht es Menschen, die vom Glauben an die unzerstörbare Liebe Gottes zu allen Menschen geprägt sind. Es braucht Menschen, die sich nicht durch Angst vor Veränderung und Verlustängsten dazu verleiten lassen, doch lieber auf Egoismus und Abschottung zu setzen, als auf Liebe und Versöhnung.

Wir werden gebraucht und wir brauchen einander. Ich brauche Menschen, die mich unterstützen, die Wirklichkeit Gottes inmitten all der Dinge wahrnehmen zu können, die mich ohnmächtig machen. Ich brauche es, mich mit euch zu treffen und auszutauschen, gemeinsam auf das zu achten, was Gott wichtig ist, zu entdecken, wo Gott am Werk ist und wo wir gebraucht werden. Ich bin dankbar, dass wir einen so schönen Ort haben, an dem wir uns treffen können und an dem immer wieder Menschen mit uns in Kontakt kommen können und mit uns gemeinsam wahrnehmen wollen, welchen heilsamen Weg Gott für uns hat. Gott will, das allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, die für alle Menschen auf der Erde ein Leben in Frieden und Gerechtigkeit ermöglicht. Ich bin dankbar, dass wir auf vielfältigen Wegen unterwegs sind, Liebe, Hoffnung und Vertrauen zu leben.

Wohin mit all der Ohnmacht...?

Fassungslos erleben wir in diesen Tagen, wie Machthaber und Terroristen die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden und wie zerbrechlich Frieden und Sicherheit sind. Wir können nur sprachlos zur Kenntnis nehmen, was in vielen Ländern der Welt zum Alltag wird und geworden ist. Wie steht unsere Kirche oder wir selbst zu Kriegshandlungen? Was können wir selbst tun? Ich bin überzeugt, dass aktives Beten, gemeinsam, im stillen Kämmerlein, dort, wo wir gerade sind, hilft. Lasst uns gemeinsam immer wieder beten und bitten.Text: Karola Kreutzenbeck

Wir glauben an Gott, den Schöpfer der Welt, und an Jesus Christus, den Erlöser alles Erschaffenen, und an den Heiligen Geist, durch den wir Gottes Gaben erkennen. Wir bekennen, diese Gaben oft missbraucht zu haben, und bereuen unsere Schuld. Wir bezeugen, dass die natürliche Welt Gottes Schöpfungswerk ist. Wir wollen sie schützen und verantwortungsvoll nutzen. Wir nehmen dankbar die Möglichkeiten menschlicher Gemeinschaft an. Wir setzen uns ein für das Recht jedes Einzelnen auf sinnvolle Entfaltung in der Gesellschaft. Wir stehen ein für das Recht und die Pflicht aller Menschen, zum Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft beizutragen. Wir stehen ein für die Überwindung von Ungerechtigkeit und Not. Wir verpflichten uns zur Mitarbeit am weltweiten Frieden und treten ein für Recht und Gerechtigkeit unter den Nationen. Wir sind bereit, mit den Benachteiligten unsere Lebensmöglichkeiten zu teilen. Wir sehen darin eine Antwort auf Gottes Liebe. Wir anerkennen Gottes Wort als Maßstab in allen menschlichen Belangen jetzt und in der Zukunft. Wir glauben an den gegenwärtigen und endgültigen Sieg Gottes. Wir nehmen seinen Auftrag an, das Evangelium in unserer Welt zu leben.

Amen.

Anmerkung des Herausgebers: Das Soziale Bekenntnis entspricht der liturgischen Fassung, wie sie im aktuellen deutschsprachigen Gesangbuch der EmK zu finden ist. Dieser Wortlaut weicht an einigen wenigen Stellen von der in der Generalkonferenz derzeitig gültigen englischen Fassung ab.