Monatsspruch November
Hiob 9,8-9
Gott allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meeres. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.
Bleibend mit dem jüdischen Volk verbunden
Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit nehmen wir die furchtbaren Nachrichten auf, die uns in den zurückliegenden Tagen aus Israel erreichen. Der jüngste Terroranschlag der Hamas offenbart ein kaum vorstellbares Maß an Brutalität und Menschenverachtung. Mit jedem Tag kommen immer schrecklichere Einzelheiten zutage. Dieser Angriff auf die Zivilbevölkerung, das wahllose Töten von über eintausendzweihundert Frauen, Männern und Kindern und die Geiselnahme von über hundert Menschen verschiedenen Alters ist unerträglich.
Unsere deutsche Geschichte des Holocausts verbindet uns auf tragische Weise bleibend mit dem jüdischen Volk. Außerdem wissen wir als Menschen in der Nachfolge Christi um die besondere Beziehung zwischen Juden und Christen. Umso aufmerksamer nehmen wir Anteil an den Schrecknissen im Nahen Osten. Psalm 23 erinnert daran, dass Gott gegenwärtig ist, auch wenn es durch das Tal des Todesschattens geht. Möge Gott mit dem Volk und Land Israel auf diesem Weg durch das Tal des Todesschattens sein, wenn es seine Toten betrauert, sich zu schützen sucht und daran arbeitet, die schreckliche Erschütterung des nationalen Lebens zu heilen.
Der Staat Israel hat das Recht, sich zu verteidigen und zu schützen. Dazu werden militärische Mittel eingesetzt. Ein gerechter Friede in der Region wird jedoch — wie nirgends auf der Welt - mit Waffen allein nicht zu erreichen sein. So muss alles darangesetzt werden, eine weitere Eskalation der Gewalt zu stoppen, da dies nur zu weiteren Tragödien in der gesamten Region und in der Welt führen wird.
Bitte beten Sie mit mir:
- für die Menschen in Israel, die von diesem Terrorangriff massiv geschockt sind;
- für alle, die geliebte Menschen verloren haben oder deren Angehörige vermisst werden;
- für alle, die selbst verletzt wurden oder deren Zuhause zerstört wurde;
- für diejenigen, die als Geiseln genommen wurden und um ihr Leben fürchten;
- für die, die politische und militärische Verantwortung tragen, dass ihre Reaktionen nicht weiter eskalieren, sondern dem gerechten Frieden dienen;
- für die palästinensische Zivilbevölkerung, die selbst furchtbar zu leiden hat;
- für alle, die Hilfe leisten, trösten, Hoffnung weitergeben und trotzig-unbeirrt Gottes Schalom, den umfassenden Frieden, den nur Gott schenken kann, bezeugen.
Auch wenn es scheint, dass der Hass übermächtig, die Geschichte von Gewalt und Gegengewalt unendlich und die Komplexität des Konflikts unlösbar sind - unsere Gebete sind nicht vergeblich! In unseren Gebeten vertrauen wir auf den, der versprochen hat:
Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.
Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt.
Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.
Johannesevangelium 14,27
Bischof Harald Rückert